Warnstreik bei Recipharm – „Macht auf die Kasse, wir sind Klasse!”

Die Beschäftigten bei Recipharm in Wasserburg streiken erfolgreich für einen Tarifvertrag.
Die Beschäftigten bei Recipharm in Wasserburg streiken erfolgreich für einen Tarifvertrag. Foto: IG BCE

Die Kolleg*innen der Recipharm in Wasserburg sind fest entschlossen. Gemeinsam mit dem IG BCE Bezirk München fordern sie mehr Lohn und Wertschätzung für ihre Arbeit. Binnen kurzer Zeit, haben sich die Mitarbeiter*innen am Standort des Unternehmens gewerkschaftlich organisiert und zusammen mit dem IG BCE Bezirk mehrere Tarifaktionen durchgeführt und eine Tarifkommission gewählt. Die Tarifverhandlungen haben sich nun zugespitzt. „Die IG BCE Mitglieder am Standort haben uns einen klaren Auftrag gegeben! Sie wollen ordentliche Eingruppierungen, Entgelte wie in der Chemie Fläche Bayern, sowie ein tarifliches Weihnachts- und Urlaubsgeld. Diesen Forderungen bleiben wir treu,“ erklärt IG BCE Verhandlungsführer Dr. Stefan Plenk. Die IG BCE hat daher am 01.10.2021 die Mitarbeiter*innen zum Warnstreik aufgerufen. Über 120 Mitarbeiter*innen nahmen lautstark an den Protesten teil.

Der Arbeitgeber besteht aber weiterhin auf einem aus Sicht der Mitarbeiter intransparenten und ungerechten Zulagensystem und möchte offenbar die Eingruppierungen so niedrig wie möglich halten. „Wir können und wollen das so nicht weiter akzeptieren. Die IG BCE ruft daher alle Mitarbeiter*innen am 01.10.2021 um 10 Uhr zum gemeinsamen Warnstreik vor dem Betriebsgelände auf!“ verkündet Plenk weiter.

Streikende erhalten breite Unterstützung der Gewerkschaften

Neben dem DGB Rosenheim, unterstützten Kolleg*innen der NGG und der IG Metall die Kundgebung der IG BCE vor dem Werkstor. Auch Mitglieder des Münchner Bezirksvorstands beteiligten sich aktiv in ihrem Urlaub an der Protestaktion der Recipharm Mitglieder. Gemeinsam zeigten Sie dem Arbeitgeber symbolisch die gelbe Karte für unfaires Spiel in den Tarifverhandlungen und skandierten lautstark „Macht auf die Kasse, wir sind Klasse!” Der Unmut entzündete sich vor allem daran, dass der Arbeitgeber keine ordentlichen Eingruppierungen nach dem Bundesentgelttarifvertrag Chemie möchte, sondern lieber sein bisheriges Zulagensystem.

Er besteht weiterhin auf einem aus Sicht der Mitarbeiter*innen intransparenten und ungerechten Zulagensystem und möchte offenbar die Eingruppierungen so niedrig wie möglich halten. „Wir können und wollen das so nicht weiter akzeptieren. Die Mitarbeiter*innen sind entschlossen und werden in den Tarifverhandlungen ihre Forderungen weiter lautstark vertreten.“ verkündet Plenk weiter.

Denn obwohl es dem Unternehmen wirtschaftlich sehr gut geht scheint der Arbeitgeber derzeit nicht bereit auf alle Forderungen der IG BCE einzugehen. Ende Oktober sind nun weitere Verhandlungstermine geplant. Für den Fall dass der Arbeitgeber weiterhin die Forderungen seiner Mitarbeiter*innen ignoriert, werden weitere Protestaktionen folgen.
Das Unternehmen Recipharm / Wasserburger Arzneimittelwerk GmbH hat in Wasserburg knapp 380 Mitarbeiter und ist ein Lohnhersteller in der Pharmaindustrie.

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