IG BCE Bezirk München kritisiert die Umsetzungspläne des Arbeitgebers. „Wir
halten die Schließung des Standorts Agfa Peiting und die Teilstilllegung des
Betriebs in Peißenberg weiterhin für falsch,“ sagt IG BCE Betriebsbetreuer
Stefan Plenk. In enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat konnte immerhin
ein sehr gut dotierter Sozialplan und eine für die Mitarbeiter attraktive
Transfergesellschaft erstritten werden.
IG BCE erstreitet Sozialplan und Transfergesellschaft für die Beschäftigten
Nach vier Verhandlungsrunden in der Einigungsstelle zu den
geplanten Teilschließungsplänen für die Agfa Standorte in
Peißenberg und Peiting, ist es in einer 18 stündigen
Marathonsitzung gelungen, einen gut dotierten Sozialplan mit
einer ordentlich ausgestatteten Transfergesellschaft zu
erkämpfen. Der Einigungsstelle ging ein monatelanges Ringen
zwischen Betriebsrat, IG BCE und Arbeitgeber voraus, bei dem
die Arbeitnehmervertretung standhaft versucht hat die
Entscheidung abzuwenden. Verschiedene Vorschläge des
Betriebsrats und der IG BCE zur Rettung von Arbeitsplätzen
wurden vom Arbeitgeber ausgeschlagen, da er darin keinen
mittelfristig wirtschaftlichen Sinn sieht. „Wir konnten die
Entlassungen leider nicht verhindern. Durch unser hartes
Verhandeln ist es uns aber gelungen gute Rahmenbedingungen
zu erreichen, damit die gröbsten Härten der Entscheidung
zumindest abgemildert werden,“ urteilt Plenk weiter.
Vor allem am Standort Peiting, der bis Ende 2022 komplett
geschlossen werden soll, trifft es viele der 50 Beschäftigten hart.
„Wir sind am Standort überwiegend hochspezialisierte Leute und
gehen davon aus, dass es zum Beispiel unsere Feinoptiker
schwer haben werden, etwas Neues zu finden,“ sagt Roland
Ammersinn, Betriebsratsvorsitzender der Agfa in Peiting. Hinzu
kommt das hohe durchschnittliche Alter der Belegschaft und die
derzeitige Corona-Krise, die natürlich ein Problem darstellt. Mit
dem Sozialplan und der Transfergesellschaft sei es zumindest
gelungen, für den älteren Teil der Belegschaft Zeit zu gewinnen
und einigen eine Brücke in die wohlverdiente Altersrente zu
bauen, stellt Ammersinn abschließend fest.
Verbleibende Arbeitsplätze in Peißenberg sollen gesichert werden
Am Standort in Peißenberg ist zudem eine Teilstilllegung in der
Produktion geplant, von der ca. 90 Beschäftigte betroffen sind.
„Gemeinsam mit der IG BCE und unseren externen Beratern
haben wir es zumindest geschafft, die Abfindungssummen zu
erhöhen und die Transfergesellschaft zu bekommen.“ bekräftigt
der Peißenberger Betriebsratsvorsitzende Manfred Unger. Jetzt
geht es vor allem darum, die verbleibenden Arbeitsplätze zu
sichern, die Maßnahmen kritisch zu begleiten und die Mitarbeiter
bei ihrem schweren Gang zu unterstützen, so Unger weiter.
In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und weiteren externen
Beratern hat die Verhandlungskommission alles versucht, um
Arbeitsplätze retten zu können und einen möglichst guten
Sozialplan zu erkämpfen. Für die IG BCE Mitglieder an den
Standorten bedeutet dies, dass die IG BCE immer ein starker und
verlässlicher Partner ist und sich für ihre Zukunft mit aller Kraft
einsetzen wird. „Wir setzen uns für die Mitarbeiter an den AGFA
Standorten ein und werden dies natürlich auch während und nach
den Entlassungswellen weiterhin tun“ verdeutlicht der IG BCE
Betriebsbetreuer Stefan Plenk.