Hans-Böckler-Stiftung: Studie zu Homeoffice und mobilem Arbeiten

Grafik Nutzung Homeoffice
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Thema Homeoffice einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Früher in vielen Unternehmen eher die Ausnahme ist Homeoffice oder mobiles Arbeiten neue Normalität geworden. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 war das Arbeiten von zu Hause eine wichtige Stellschraube die Infektionszahlen nach unten zu drücken und gleichzeitig die Wirtschaft nicht zu sehr einzuschränken. Damals haben rund 27 % der Beschäftigten in Deutschland ihre Arbeit von zu Hause aus erledigt. Nach der schrittweisen Öffnung ab Sommer ging die Zahl wieder runter, blieb aber mit 16 % weit über den 4 %, die vor der Pandemie mobil gearbeitet haben. Mit Beginn des zweiten Lockdowns im November zeigten sich weit weniger Unternehmen bereit ihre Beschäftigten von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Nur noch 14 % waren zu diesem Zeitpunkt mit ihren Laptops zu Hause.

Homeoffice-Pflicht für Unternehmen bis 15. März beschlossen

Die Bundesregierung hat gemeinsam mit den Ministerpräsident*innen in den vergangenen Wochen neue Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Corona beschlossen. Eine davon ist die Homeoffice-Pflicht für Unternehmen, in denen keine dringenden wirtschaftlichen Gründe dagegen sprechen. Damit soll die Zahl der Menschen, die regelmäßig Kontakt zu anderen Menschen in der Arbeit und auf dem Weg dorthin haben, deutlich verringert werden. Die Verordnung gilt zunächst bis zum 15. März 2021. Ein FAQ dazu und die Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, findet ihr unter diesem Artikel.

Studie zeigt: mit Betriebsrat ist Homeoffice üblicher als ohne

Die Hans-Böckler-Stiftung hat sich dem Thema Homeoffice und mobilem Arbeiten angenommen und es wissenschaftlich untersucht. Ein Ergebnis der Studie ist, dass Frauen im Homeoffice deutlich mehr Sorgearbeit, also Versorgung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, leisten. Sie wenden mehr als doppelt so viel Zeit auf, wie Männer im Homeoffice. Die Studie beschäftigt sich nicht nur mit der Erfassung und Aufbereitung der Zahlen und Daten, sondern zeigt auch den betrieblichen Regelungsbedarf im Umgang mit Homeoffice und mobilem Arbeiten. In Betrieben mit einem Betriebsrat gibt es bereits jetzt häufiger Regelungen zum mobilen und flexiblen Arbeiten, als in Betrieben ohne Interessenvertretung der Arbeitnehmer. Die Studie findet ihr unter diesem Artikel. Dort könnt ihr auch lesen, warum ein Recht auf Homeoffice sinnvoll ist.

Hans-Böckler-Stiftung: Studie zu Homeoffice und mobilem Arbeiten

BMAS: FAQ zur Corona-Arbeitsschutzverordnung

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