Ende September platzte die Bombe! Die Geschäftsführung der Geiger Automotive GmbH teilte der Belegschaft mit, dass geplant sei im Laufe des Jahres 2021 den Geschäftsbetrieb des Automobilzuliefererbetriebes mit den beiden Standorten in Murnau und Ziemetshausen an einen neuen Standort nach Penzberg zu verlagern. In der Zwischenzeit haben mehrere Gesprächsrunden zwischen Gesamtbetriebsrat, örtlichen Betriebsrat, Geschäftsführung und der Gewerkschaft stattgefunden. Aktuell zeichnet sich ab, dass eine relativ zügige Verlagerung der Aktivitäten des Standortes Murnau auf das ehemalige Gelände der Firma Hörmann in Penzberg möglich ist. Hierzu müssen noch umfangreiche Umbaumaßnahmen und Investitionen getätigt werden.
IG BCE und Betriebsrat haben eigene Modelle zum Fortbestand von Ziemetshausen eingebracht
Aus Sicht des Ziemetshauser Betriebsrates und der schwäbischen IG BCE, muss nun aber mit besonderer Dynamik an einem Fortbestand des Werkes in Ziemetshausen gearbeitet werden. Hierzu haben Betriebsrat und IG BCE bereits mehrere Modelle in die Diskussion eingebracht. Denkbar ist, dass der gesamte Betrieb, inklusive Anlagen und Aufträge an einen Investor verkauft wird. Alternativ könnte auch eine Veräußerung des Betriebsvermögens und der Anlagen an einen anderen Produzenten, der mit eigenen Aufträgen das Werk ausgelastet, in Betracht gezogen werden. Gute Argumente für eine solche Planung sind, dass in Ziemetshausen gut ausgebildete Fachkräfte der Kunststoffindustrie zur Verfügung stehen. Gerade diese Fachkräfte sind auch im Transformationsprozess der Automobilindustrie gefragt. Der Betriebsrat fordert aktuell die Geschäftsführung auf, speziell diese Varianten stärker in den Fokus der Überlegungen zu nehmen und die entsprechenden Beschlüsse hierzu zu fassen.
Aktuell befindet sich der Betriebsrat und der Wirtschaftsausschuss noch in der
Informationsphase. Ziel der örtlichen Arbeitnehmervertretungen ist es, die Arbeitsplätze am
Standort in Ziemetshausen zu erhalten und besonders das exzellente Know-how der
Beschäftigten in der Region Günzburg zu erhalten. Betriebsratsvorsitzender Erwin
Wucherer berichtet, dass sich bereits auch Interessenten aus der Automotiv-Branche bei
ihm gemeldet hätten und Interesse bekunden. Torsten Falke, Bezirksleiter der IG BCE
Schwaben will nun diese Angelegenheit auch in das politische Umfeld und deren
Diskussion einbinden.
Hier findet ihr die Information der IG BCE an die Beschäftigten: Geiger Info 1-2020