Gesetz zum Recht auf mobiles Arbeiten angekündigt

Porträt Arbeitsminister Hubertus Heil
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Foto: Dominik Butzmann

Homeoffice und mobiles Arbeiten sind schon seit Jahren in Unternehmen in Deutschland ein Thema. Je nach Unternehmenskultur wird es unterschiedlich diskutiert und bewertet. Manche Arbeitgeber bieten ihren Beschäftigten gerne die Möglichkeit von unterwegs oder zu Hause zu arbeiten, da sie so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steigern können. Andere wiederum halten wenig vom Arbeiten außerhalb des gewöhnlichen Arbeitsplatzes. Sie befürchten einen Kontrollverlust, weil Beschäftigte von zu Hause weniger produktiv seine, weil sie nebenbei andere Dinge im Haushalt erledigen. Dieses Argument ist bereits mehrfach widerlegt worden (siehe Artikel der Hans-Böckler-Stiftung unten).

Arbeitsminister will Beschäftigten 24 Tage mobiles Arbeiten im Jahr garantieren

Auch die Corona-Pandemie hat viele Arbeitgeber, die dem Thema mobiles Arbeiten und Homeoffice bisher kritisch gegenüberstanden, eines Besseren belehrt. Als im Frühjahr in kürzester Zeit Beschäftigten voneinander getrennt und die Arbeitsprozesse umgestellt werden mussten, klappte dies erstaunlich gut. Wo es bisher als Privileg galt, seinen Laptop mit nach Hause nehmen zu dürfen, wurden jetzt reihenweise Ausnahmegenehmigungen erteilt. Zum Teil arbeiten immer noch ganze Abteilungen von zu Hause aus. Deshalb ist mobiles Arbeiten und Homeoffice in vielen Betrieben heute die neue Normalität.  Daher verwundert es nicht, dass Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Wochenende ein Gesetz zum Thema mobiles Arbeiten und Homeoffice ankündigte. Darin soll Beschäftigten, deren Arbeitsplatz dies prinzipiell hergibt,  das Recht auf 24 Tage mobiles Arbeiten im Jahr zugesichert werden. Die Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten (siehe Artikel in der Süddeutschen Zeitung und im SPIEGEL unten). Von großer Zustimmung bis Blockadehaltung ist alles dabei.

Ob aus der Idee des Arbeitsministers Realität wird, zeigen die kommenden Wochen und Monate. Viele Beschäftigte und Unternehmen haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass mobiles Arbeiten und Homeoffice funktionieren. Wird ein Gesetz dazu auf den Weg gebracht, ist es wichtig darin auch die Fragen zum Schutz der Beschäftigten zu klären. Die Erfassung der Arbeitszeit, muss dabei an oberster Stelle stehen, denn rund ein Drittel aller Beschäftigten arbeitet zu Hause mehr, als im Arbeitsvertrag steht (siehe Artikel der Hans-Böckler-Stiftung unten).

Hans-Böckler-Stiftung: Recht auf mobile Arbeit

SPIEGEL: Kritik an Heils Homeoffice-Vorstoß

SZ: Koalition streitet über geplanten Homeoffice-Rechtsanspruch

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