Gewerkschaft bereitet das Ende des Kommunismus in Polen vor

Lech Walesa, der Arbeiterführer und spätere Präsident Polens. Unten rechts Kranführerin Anna Walentynowicz.
Lech Walesa, der Arbeiterführer und spätere Präsident Polens. Unten rechts Kranführerin Anna Walentynowicz. Foto: dpa

Welche Kraft entsteht, wenn sich viele Menschen zusammenschließen, dafür gibt es in der Geschichte viele eindrückliche Beispiele. In Deutschland haben friedliche Demonstranten im Herbst 1989 das Ende der DDR eingeläutet und den Boden für die Wiedervereinigung bereitet. In unserem Nachbarland Polen haben sich zehn Jahre zuvor vor allem Arbeiterinnen und Arbeiter dem kommunistischen Regime offen entgegengestellt.

Streiks führen zur Gründung der Gewerkschaft Solidarność

Nachdem am 1. Juli 1980 das Regmie die Fleischpreise im Land erhöht hatte, brachen überall im Land Streiks aus. Den heute bekanntesten aus dem Sommer 1980 riefen die Beschäftigten der Leninwerft in Danzig aus. Ihr Anführer ist der Elektriker Lech Walesa. Auslöser für den Streik auf der Werft, war die Entlassung der Kranführerin Anna Walentynowicz, weil sie sich für die Rechte der Arbeiter einsetzte. Die Streikenden erhalten weltweiten Zuspruch. Unter anderem von Papst Johannes Paul II, dem gebürtigen Polen Karol Józef Wojtyła. Nach zwei Wochen endeten die Streiks am 31. August 1980 mit der Unterzeichnung der “Danziger Abkommens” durch Polens Vize-Premier Mieczyslaw Jagielski und Lech Walesa. Darin machte das Regime soziale und wirtschaftliche Zugeständnisse. Unter anderem waren Gewerkschaften ab jetzt legal. Dies war der Anfang der Gewerkschaft Solidarność (dt.: Solidarität).

Über zehn Millionen Polen und damit die Hälfte aller Arbeiterinnen und Arbeiter im Land traten der Gewerkschaft bei. Walesa wurde ihr Anführer.

Solidarność ist entscheidend am Ende des kommunistischen Regimes beteiligt

Ende 1981 verhängte das Regime in Polen das Kriegsrecht und verbot die Solidarność. Die Gewerkschaft existierte im Untergrund und im Exil weiter. Ab August 1988 bröckelte das kommunistische Regime in Polen und die Führung sah sich genötigt, mit der Solidarność  Gespräche aufzunehmen, denn die Gewerkschaft vertrat nicht nur die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter, sondern auch breite Teile der polnischen Bevölkerung. Wie überall hinter dem “Eisernen Vorhang” zerfiel die Macht der kommunistischen Parteien und freie Wahlen wurden abgehalten. Im Dezember 1990 wählen die Polen Walesa zu ihrem Präsidenten. Der Höhepunkt der Bedeutung der Solidarność.

Mehr dazu erfahrt ihr unter folgenden Links:

 

MDR Zeitreise: Solidarność – die wichtigsten Daten

Wikipedia: Solidarność

YouTube: Deutsche Welle Rückblick zu Streik in Danziger Werft 1980

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