Mehr Entgelt sowie die Honorierung der Leistungen der Beschäftigten in der Corona-Krise mit einer Sonderzahlung. Dies sind zwei der insgesamt vier Forderungen der Tarifkommission Bayern für die Tarifrunde Papier 2020. „Die Beschäftigten haben insbesondere zum Anfang der Krise einen großen Anteil an der Aufrechterhaltung der Produktion gehabt“, so Gerd Hammerl, Verhandlungsführer Papier IG BCE Bayern. „Dies muss im Tarifergebnis honoriert werden“, fügt er hinzu.
Darüber hinaus will die Tarifkommission den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten Rechnung tragen. Wie bereits in den Tarifverhandlungen Chemie 2019 vereinbart, sollen auch die Beschäftigten in der Papierindustrie die Wahlmöglichkeiten zwischen Zeitelementen und Entgeltelementen haben. „Zeit statt Geld, das ist für viele Beschäftigte in verschiedenen Lebenssituationen eine attraktive Option“, so Hammerl. In der Chemieindustrie können sich die Beschäftigten dieses Jahr erstmals unter anderem für Zeit in Form von freien Tagen oder ins Langzeitkonto entscheiden.
Mitglieder der Gewerkschaft sollen nach Ansicht der Tarifkommission vom Tarifergebnis überproportional profitieren. Dazu wird eine kurze Laufzeit des neuen Tarifvertrages gefordert. Damit kann auf die Veränderungen der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen reagiert werden. Neben den Verhandlungen soll die Übernahmeregelung für Auszubildende von 2013 auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Die Mitglieder der Tarifkommission berichten über zunehmende Schwierigkeiten Auszubildende zu finden. Die Arbeitgeber müssen ihre Attraktivität unter jungen Menschen steigern, in dem sie ihnen eine langfristige Perspektive mit Übernahme und Entfristung bieten.
Forderungsbeschluss Papier 2020
- Entgelt: Angemessene Erhöhung Lohn-/Gehalt, sowie Ausbildungsvergütung die zu einem realen Einkommensplus führt
- Die Beschäftigten sollen mit einer Sonderzahlung für ihre Leistung in der Corona-Krise honoriert werden
- Wahloption: Wahlmöglichkeit der Beschäftigten zwischen Zeitelement oder Entgeltelement
- Laufzeit: möglichst kurze Laufzeit, die sich am Gesamtergebnis orientiert
- Mitglieder sollen am Tarifergebnis überproportional beteiligt werden
Am 23. Juli beschließt die Bundestarifkommission der IG BCE die bundesweite Forderung, in der die Forderung aus Bayern berücksichtigt wird.